%0 Book %0 Still Image %0 Exhibition Catalogue %0 Illustrated Book %A Goesch, Paul and Röske, Thomas %E Röske, Thomas %I Wunderhorn %C Heidelberg %I %C %D 2016 %G German %@ 3884235397 %@ 9783884235393 %~ Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstbibliothek %T Paul Goesch 1885-1940: zwischen Avantgarde und Anstalt %U http://d-nb.info/1100079904/04 %X Paul Goesch ist einer der wenigen ausgebildeten Künstler der Sammlung Prinzhorn. Er war ein angesehener expressionistischer Maler und Zeichner seiner Zeit und aktives Mitglied der Avantgarde, der zwanzig Jahre in psychiatrischen Anstalten verbrachte, bis er 1940 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Das Museum, dem 2015 über 340 Werke Goeschs geschenkt wurden, präsentiert mehr als 150 Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers aus eigenen Beständen, viele davon werden erstmals ausgestellt. Paul Goeschs vielfältige Gouachen zeigen phantastische Architektur, Porträts, christliche und mythologische Szenen sowie gegenstandslose Kompositionen. Er hatte Architektur studiert (1903-1911) und war danach im Staatsdienst im westpreußischen Kulm tätig. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er zur avantgardistischen Kunstszene Berlins, war Mitglied der »Novembergruppe«, des Arbeitsrates für Kunst und der »Gläsernen Kette«. Er nahm an Ausstellungen teil, publizierte Zeichnungen und Texte. Schon früher hatte er in Sanatorien Erholung von seiner »Nervosität« gesucht, in Schwetz war er 1917-1919 in einer Anstalt gewesen. Ab 1921 blieb Goesch fast ohne Unterbrechung in den Anstalten Göttingen und Teupitz. Hier malte und aquarellierte er auf allem, was ihm zur Verfügung stand, von Papier über Karton bis hin zu Packpapier und Briefumschlägen. Auch nahm er eine Zeit lang weiterhin Illustrationsaufträge an und war auf Ausstellungen vertreten. 1940 ermordeten ihn nationalsozialistische Ärzte. In der Kunst ist Paul Goesch bis heute ein Grenzgänger geblieben. Obgleich er in der »Gläsernen Kette« ein gleichwertiges Mitglied neben u.a. Bruno Taut, Walter Gropius und Hans Scharoun war, blieb seine Rezeption wegen seiner Psychiatrisierung zögerlich. Und als »Anstaltskünstler« fanden ihn viele »zu professionell«. Hans Prinzhorn, der bereits um 1920 Werke von Goesch erhielt, äußerte sich in seinem bahnbrechenden Buch Bildnerei der Geisteskranken nicht über den Berliner Künstler – weil er ihm nicht authentisch genug erschien. Heute können wir jenseits der einen wie der anderen Vorurteile einen einzigartigen Künstler neu entdecken. Zeitlich parallel stellt die Berlinische Galerie Goesch in einer Ausstellung neben Bruno Taut und Paul Scheerbart als Visionär der Moderne vor. %Z https://katalog.skd.museum/Record/0-859567567 %U https://katalog.skd.museum/Record/0-859567567